WINTERREISEN - 15. November 2018 - 20.00 Uhr
Apollo-Theater Siegen
In Zusammenarbeit mit dem Apollo-Theater Siegen
In der Pariser Szene ist es eine feste Größe – kein Wunder, denn seit seiner Gründung vor fast 20 Jahren hat das Ensemble Hélios an die 70 Uraufführungen gespielt, zahlreiche CDs aufgenommen, und ständig arbeitet es mit bedeutenden Komponisten unserer Zeit (insbesondere in der französischen Metropole) zusammen, darunter Thierry Escaich, Alain Louvier, Nicolas Bacri, Thierry Pécou und Philippe Hersant.
Nun kommt es zum zweitenmal nach Siegen, und wieder hat es ein Programm im Gepäck, das die kulturelle deutsch -französische Verbundenheit ebenso eindrucksvoll unter Beweis stellt, wie es die problematische historische Beziehung beider Länder und Völker thematisiert – und das zu einer besonderen Zeit, unmittelbar nach dem hundertsten Jahrestag der Beendigung des Ersten Weltkriegs.
Mit Musik von Claude Debussy und Wolfgang Amadeus Mozart kommen einerseits zwei der epocheprägenden Komponisten beider Kulturkreise zu Gehör. Die andere Programmhälfte bildet Musik unserer Zeit, Werke, die allesamt zum erstenmal in Deutschland erklingen: Der französische Komponist Jean-Yves Malmasson setzt sich in seinem Quartett Les Chants du Séraphin (Gesänge des Seraphin) mit Texten des 1917 gefallenen französischen Schriftstellers Albert-Paul Granier auseinander, der in seinen Gedichten auf die Katastrophe des Kriegs reagiert, und es gelingt Malmasson kongenial, die feinsinnige Poesie von Graniers Texten in Musik einzufangen. Martin Herchenröders Komposition Voyages d’hiver (Winterreisen) ist nicht weniger dunkel; mit Malmassons Werk unterhält es eine unabgesprochene Korrespondenz. Zum Abschluss erklingt Graciane Finzis Shutters Shut, das einen optimistischeren Tonfall anschlägt.